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Darum geht es

Metastasierter Prostatakrebs erfordert eine präzise und sorgfältige Beurteilung zur optimalen Therapieplanung und -überwachung. Die Bildgebung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Im folgenden Artikel erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten bildgebenden Verfahren, ihre Funktionsweise und was sie leisten können.

Ein Patient sitzt auf der Liegefläche eines MRT-Gerätes und unterhält sich mit einem Arzt.
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Diagnostik von Metastasen und Lymphknotenbefall

Für die Behandlung von metastasiertem Prostatakrebs ist es notwendig, die genaue Position und Ausbreitung der Metastasen im Körper zu bestimmen. Dies erfordert eine hochpräzise und sensible Bildgebung. Neben radiologischen Diagnosemethoden wie MRT und CT gewinnen auch nuklearmedizinische Verfahren an Bedeutung.1

Skelettszintigrafie

Knochen-Scan, auch Skelettszintigraphie

Der Knochen-Scan kann Metastasen in den Knochen sichtbar machen. Bei diesem Verfahren wird eine geringe Menge radioaktiven Stoffs injiziert, der sich in Bereichen mit hohem Knochenumsatz, wie er bei Knochenmetastasen auftritt, anreichert. Ein Scanner erfasst dann die Verteilung dieses radioaktiven Stoffes im Skelett.3

Gezeigt sind ein Skelettszintigraphie-Scanner und eine Ganzkörper-Aufnahme mit dunklen Flecken im Skelett.

Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie (SPECT und SPECT/CT)

Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie (SPECT und SPECT/CT) bei Prostatakrebs

Die SPECT ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, das ähnlich funktioniert wie eine PET (Positronenemissionstomographie): Es wird ein radioaktives Arzneimittel verabreicht, das sich in den zu untersuchenden Körperregionen anreichert. Beim Zerfall der radioaktiven Teilchen (in diesem Fall Gammateilchen) wird Strahlung frei, die von Gamma-Detektoren gemessen werden kann. Die SPECT-Bildgebung eignet sich gut, um Stoffwechselvorgänge in Organen darzustellen, z. B. den Knochenstoffwechsel bei Metastasen.8 

Mit der SPECT können Ärzt*innen auch messen und berechnen, wie viel Strahlung in den Geweben und Organen aufgenommen wird. Dieses Verfahren wird Dosimetrie genannt. Wenn z. B. radioaktive Arzneimittel verabreicht werden, kann mit der SPECT festgestellt werden, ob der behandelte Tumor eine ausreichende Dosis erhält, und ob das umliegende gesunde Gewebe möglichst wenig abbekommt. Somit kann die Therapie bestmöglich auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten abgestimmt werden.9

Die SPECT/CT-Untersuchung wird insbesondere dann durchgeführt, wenn weiterführende Informationen über spezifische Knochenmetastasen benötigt werden.

Gezeigt sind ein SPECT-Gerät und eine Darstellung eines SPET/CT-Scans.

Positronenemissionstomographie (PET, PET/CT, PSMA-PET/CT)

Positronenemissionstomographie (PET), PET/CT und PSMA-PET/CT

Die PET ist ein nuklearmedizinisches Verfahren. Das bedeutet, dass dem Patienten für einen PET-Scan eine geringe Menge schwach radioaktiv markierten Medikamentes injiziert wird. Dieses Medikament wird vermehrt von den Zellen aufgenommen, die man untersuchen möchte. Ein spezielles Kamera-Scanner-System erfasst dann, wo sich im Körper die radioaktive Substanz anreichert und erstellt ein Bild daraus.

Die PET wird in der Regel mit einem CT in einem Gerät kombiniert (PET/CT). Das CT liefert anatomische Informationen. PET und CT liefern zusammen eine detaillierte Darstellung der Stoffwechselaktivität (durch die PET) und der Lage der Krebszellen (durch die CT).5

Die PET/CT-Untersuchung wird durchgeführt, um Tumorherde und Metastasen im gesamten Körper nachzuweisen.

Das PSMA-PET/CT ist eine spezielle Form der PET/CT. Bei dieser Methode wird eine schwach radioaktive Substanz eingesetzt, die gezielt an das prostataspezifische Membranantigen (PSMA) bindet (Abb. 3). PSMA ist ein Protein, das spezifisch auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen in hohen Mengen vorhanden ist.4 Die PSMA-PET/CT kann daher eine sehr genaue Darstellung der Position und des Ausmaßes von Prostatakrebszellen im Körper liefern.6

Durch den Einsatz des PSMA-PET/CT kann es zu einer früheren Detektion von Metastasen kommen.6 Das kann ermöglichen, eine optimal zugeschnittene Therapie frühzeitiger zu beginnen. 

Gezeigt sind ein SPECT-Gerät und eine Darstellung eines SPET/CT-Scans.
Gezeigt ist die Funktionsweise einer PSMA-PET/CT-Untersuchung: Per Infusion wird eine radioaktiv markierte Substanz (Tracer) verabreicht, die an PSMA binden kann. Der Tracer wandert in die Prostatakrebszelle hinein. Die Bildgebung erfasst den strahlenden Tracer.
Novartis

Computertomographie (CT)

Computertomographie (CT)

Die Computertomographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung, die detaillierte dreidimensionale Bilder liefert, beispielsweise von Knochen, Muskeln und Organen. Bei der Untersuchung durchdringen Röntgenstrahlen den Körper von verschiedenen Richtungen. Ein Detektor fängt die Strahlung auf. Aus den gewonnenen Daten wird ein räumliches Bild errechnet. Mit diesem Verfahren kann untersucht werden, wie weit sich die Erkrankung ausgebreitet hat und ob Metastasen vorliegen.5

Gezeigt sind ein CT-Scanner und die klinische CT-Aufnahme einer Prostata.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie

Die MRT verwendet starke Magnetfelder und Radiowellen, um detaillierte, dreidimensionale Bilder von weichen Geweben, wie Lymphknoten und Organen, zu erzeugen.2 Mit diesem Verfahren können z. B. auffällige Gewebeveränderungen der Prostata erkannt werden, die ggf. mittels Biopsie weiter abgeklärt werden.3 Daneben wird sie in der Metastasen-Diagnostik eingesetzt, wo sie detaillierte Bilder von Metastasen in Organen (viszeral) und Lymphknoten (nodal) liefert.4

Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) ist heute der empfohlene Standard: Die mpMRT ist eine spezielle Form der MRT, die mehrere MRT-Techniken kombiniert, um ein detailliertes Bild der Prostata und der umliegenden Gewebe zu erstellen.3

xGezeigt sind ein MRT-Scanner und die MRT-Aufnahme einer Wirbelsäule mit Metastasen.

Jedes dieser Verfahren hat seine eigenen Stärken und kann dazu beitragen, ein umfassendes Bild der Ausbreitung von metastasiertem Prostatakrebs im Körper zu erzeugen. Die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der spezifischen Symptome des Patienten, seines allgemeinen Gesundheitszustandes und der Verfügbarkeit des Verfahrens. Die oben genannten Verfahren können auch in Kombination verwendet werden, um die bestmöglichen Informationen über den Status der Erkrankung zu liefern.

Hier finden Sie eine Übersicht der bildgebenden Verfahren beim metastasierten Prostatakrebs.

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Quellen:

  1. Ehmann M. et al. Diagnostik und metastasengerichtete interdisziplinäre Therapie beim Prostatakarzinom. Onkologe. 2019;25:338–342.
  2. Stiftung Gesundheitswissen. Was ist eine Magnetresonanztomographie (MRT)? https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/was-ist-eine-magnetresonanztomographie-mrt. Abgerufen am 08.08.2024.
  3. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF). Patientenleitlinie II – Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom. Vierte Auflage, 2018. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Prostatakrebs_2-184-0011web.pdf. Abgerufen am 08.08.2024.
  4. Mottet N. et al. EAU guidelines on prostate cancer 2022. https://uroweb.org/guidelines/prostate-cancer/chapter/diagnostic-evaluation. Abgerufen am 08.08.2024.
  5. Gesundheitsinformation.de. Was passiert bei einer PET-Untersuchung. https://www.gesundheitsinformation.de/was-passiert-bei-einer-pet-untersuchung.html. Abgerufen am 08.08.2024.
  6. Schlemmer H. P. et al. Bildgebung des Prostatakarzinoms. Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 713–9.
  7. Afshar-Oromieh A. et al. DGN S1-Leitlinie: PSMA-Liganden-PET/CT in der Diagnostik des Prostatakarzinoms. 02/2022. https://register.awmf.org/assets/guidelines/031-055l_S1_PSMA-Liganden-PET-CT-Diagnostik-Prostatakarzinoms_2022-04.pdf. Abgerufen am 08.08.2024.
  8. Walter H. et al. Bildgebende Diagnostik von Knochenmetastasen. Dtsch Arztebl Int 2014; 111: 741–7.
  9. Tran-Gia J. et al. Quantitative Bildgebung für die Dosimetrie mit SPECT/CT. Der Nuklearmediziner 2018; 41(01): 24–36.