Darum geht es
Eine Krebsdiagnose wie metastasierter Prostatakrebs bringt eine Vielzahl von emotionalen und sozialen Herausforderungen mit sich. Die Psychoonkologie ist ein Überbegriff für verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, die von Ihnen und Ihren Angehörigen in Anspruch genommen werden können.
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Was ist Psychoonkologie?
Die Psychoonkologie befasst sich mit den psychosozialen Aspekten einer Krebserkrankung. Ziel ist es, die Lebensqualität und das seelische Wohlbefinden zu verbessern sowie die weitgehend normale Teilnahme am sozialen Leben zu ermöglichen.1 Psychoonkologische Maßnahmen stehen für Betroffene und Angehörige gleichermaßen zur Verfügung und beinhalten weit mehr als die bekannte psychotherapeutische Unterstützung.
Psychosoziale Belastungen beim Prostatakrebs
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Es ist völlig normal, dass die Diagnose eines metastasierten Prostatakrebses das Leben Betroffener verändert. Viele haben Angst vor der Behandlung oder dem Fortschreiten der Erkrankung. Manche fühlen sie sich emotional erschöpft, leiden an Schlafproblemen oder sind sexuell beeinträchtigt.
Die Belastungen können auch die Beziehungen zur*m Partner*in und innerhalb der Familie beeinträchtigen. Beispielsweise machen sich die Angehörigen Sorgen um den Vater oder den Ehemann und möchten sich um ihn kümmern, und für den Betroffenen ist es vielleicht schwierig, diese Fürsorge anzunehmen. Eine frühzeitige psychoonkologische Unterstützung kann helfen, mit den vielfältigen Emotionen und sozialen Herausforderungen umzugehen, die eine fortgeschrittene Krebserkrankung mit sich bringen kann.1
Psychoonkologie – auch für Männer
Studien zeigen, dass sich bis zu 60 % der Krebspatient*innen seelisch belastet fühlen.2 Seelische Probleme im Rahmen einer Krebserkrankung sind also nichts Ungewöhnliches – das gilt gleichermaßen für Erkrankte und Angehörige, egal ob männlich oder weiblich.
Männer haben ihre eigene Art, mit (Lebens-)Krisen und Herausforderungen umzugehen. Viele sind es gewohnt, allein klarzukommen und können das auch gut.3 Gleichzeitig steht Ihnen jederzeit die Tür offen, psychologische Unterstützung zu nutzen, um neue Perspektiven und Impulse zu bekommen. Und Sie sind frei darin, was Sie wählen: Sie können aus einer Vielzahl unterschiedlicher Angebote der Psychoonkologie das auswählen, das Sie stärkt und zu Ihnen passt.2
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Psychoonkologie als Überbegriff für verschiedene Angebote
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In der Psychoonkologie, auch psychosoziale Onkologie genannt, arbeiten Expert*innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen, z. B. Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen, künstlerische Therapeut*innen und Seelsorger*innen.
Je nach Fachgebiet stehen für Sie unter anderem folgende Unterstützungsangebote bereit:2
- Entspannungsverfahren wie Meditation oder Autogenes Training können helfen, Ängste, innere Unruhe und Anspannungen zu reduzieren.
- In der Psychotherapie können Sie mit spezialisierten Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen über das sprechen, was Sie beschäftigt. Hierzu zählt auch die Paartherapie für Themen, die sie gemeinsam mit Ihrem*r Partner*in angehen wollen.
- In einer psychosozialen Beratung erhalten Sie Informationen zum Umgang mit Ihrer Erkrankung. Darüber hinaus bekommen Sie hier Antworten auf soziale und sozialrechtliche Fragen.
- Künstlerische Therapie wie Musik-, Kunst- und Tanztherapie können helfen, Gefühle auf nichtsprachliche Weise auszudrücken.
Ein Angebot, das für jeden Patienten gleich gut passt, gibt es nicht. Bei der Wahl eines für Sie stimmigen Angebots spielen Ihre ganz eigenen Wünsche und Vorstellungen eine wichtige Rolle.
Falls unter den oben genannten Möglichkeiten nichts für Sie dabei ist, könnten Selbsthilfegruppen das Richtige für Sie sein. Hier können Sie sich mit Menschen austauschen, die Ähnliches wie Sie erleben. Eine Studie zeigt, dass 85−90 % der Prostatakrebspatienten Selbsthilfegruppen wichtig finden, weil sie dort emotionale Unterstützung und wertvolle Informationen erhalten.4
Wer braucht psychoonkologische Hilfe?
Jedem Krebspatienten steht eine psychoonkologische Unterstützung zu. Hilfe suchen sollten sich insbesondere Menschen, die sich nach der Diagnose metastasierter Prostatakrebs übermäßig zurückziehen, antriebslos oder depressiv werden. Viele Betroffene verstecken ihre seelischen Probleme, möchten sie nicht wahrhaben.
Wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre*n Ärzt*in, diese*r kann eine seelische Belastung erkennen und Ihnen Adressen mitteilen, an die Sie sich wenden können. Sie können sich natürlich auch direkt an die entsprechenden Stellen wenden.
Wo finden Sie psychoonkologische Unterstützung
Es gibt zahlreiche Anlaufstellen, bei denen Sie psychoonkologische Unterstützung erhalten. Dazu gehören psychosoziale Krebsberatungsstellen, onkologische Schwerpunktpraxen, zertifizierte Krebszentren und der Sozialdienst in Kliniken.2 Darüber hinaus haben onkologische Rehakliniken standardmäßig psychoonkologische Angebote im Programm.5
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Medizinischer Infoservice Novartis
0911 273 12100
Mo – Fr 08.00 – 18.00 Uhr
Fax
0911 273 12160
Quellen:
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Psychoonkologie – Psychosoziale Unterstützung für Krebspatienten und Angehörige. Patientenleitlinie. Februar 2016. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/psychoonkologie. Abgerufen am 07.08.2024.
- Prostata Hilfe Deutschland. Prostata News – Psychoonkologie bei Krebs. https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/psychoonkologie-bei-krebs. Abgerufen am 07.08.2024.
- Ärzteblatt. Archiv – Psychotherapie mit Männern: Was sie wirklich wollen. PP 10, September 2011, S. 405. https://www.aerzteblatt.de/archiv/105702/Psychotherapie-mit-Maennern-Was-sie-wirklich-wollen. Abgerufen am 07.08.2024.
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF). S3-Leitlinie Prostatakarzinom, Langversion 7.0, 2024, AWMF Registernummer: 043/022OL. http://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom/. Abgerufen am 07.08.2024.
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF). Prostatakrebs II – Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom. Patientenleitlinie. Vierte Auflage, 2018. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/prostatakrebs/. Abgerufen am 07.08.2024.